»1. Auch ein bereits verschmutztes Gewässer kann taugliches Objekt einer weiteren Verunreinigung sein. Entscheidend ist die Veränderung des 'status quo'. 2. Eine in Ausübung der Gewässerunterhaltungspflicht verursachte Gewässerverunreinigung kann u.U. nach § 34 StGB gerechtfertigt sein. 3. Der Annahme einer Gewässerverunreinigung steht nach naturwissenschaftlich-ökologischer Auslegung nicht entgegen, daß dem Gewässer 'naturbedingt belastetes' Wasser aus derselben Quellenregion zugefügt wird. 4. Bedienstete von Straßenbauverwaltungen haben grundsätzlich keine Garantenstellung in bezug auf die Reinhaltung von Gewässern. 5. Amtsträger von Planfeststellungsbehörden für Straßenneubaumaßnahmen haben jedenfalls nach Rechtskraft des Planfeststellungsbeschlusses keine Garantenstellung in bezug auf die Reinhaltung von durch die Planung beeinträchtigten Gewässern. 6. Eine Garantenstellung der Wasserbehörden für die Reinhaltung der von ihnen überwachten Gewässern ist zu bejahen. Ihre Garantenpflicht zum Handeln wird jedoch durch das Merkmal der Zumutbarkeit begrenzt. Zumutbar im Sinne einer strafrechtlichen Handlungspflicht ist ein Einschreiten jedoch nur, wenn dies nach verwaltungsrechtlichen Grundsätzen die einzig mögliche Entscheidung wäre (sog. Ermessensreduzierung auf Null).«