»1. Ein allgemeiner Subventionierungsanspruch für Ausbildungskosten kann aus der Bayerischen Verfassung nicht abgeleitet werden. 2. Der Gleichheitssatz ist verletzt, wenn eine Gruppe von Normadressaten im Vergleich zu einer anderen Gruppe von Normadressaten anders behandelt wird, obwohl zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede von solcher Art und solchem Gewicht bestehen, daß sie die ungleiche Behandlung rechtfertigen könnten. Berührt die nach dem Gleichheitssatz zu beurteilende Regelung zugleich andere grundrechtlich verbürgte Positionen oder Verfassungsnormen, so sind dem Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers engere Grenzen gezogen. 3. Für den Aufbau des Schulwesens einschließlich des der Berufsschulpflicht unterliegenden Berufsschulwesens ist die Mannigfaltigkeit der Lebensberufe maßgebend (Art. 132 BV). Innerhalb der staatlichen Schulorganisation sind die der Berufsschulpflicht unterliegenden Berufsbilder grundsätzlich als gleichwertig anzusehen. Die Entscheidung eines Schülers für einen sog. Splitterberuf darf nicht die Folge auslösen, daß er bei der Erfüllung seiner Schulpflicht gegenüber anderen berufsschulpflichtigen Berufsschülern finanziell ungleich belastet wird. 4. Führen gesetzliche Regelungen zu einer verfassungswidrigen Differenzierung, dann muß der darin liegende Verfassungsverstoß vom Gesetzgeber selbst beseitigt werden. Eine gesetzliche Regelung wird nicht deshalb entbehrlich, weil andere Stellen die gleichheitswidrige Differenzierung verringern oder ausgleichen. 5. Der Gesetzgeber hat insofern gegen den Gleichheitssatz verstoßen, als er im Zusammenhang mit den Bestimmungen über die Berufsschulpflicht und die Schulsprengelbildung nicht geregelt hat, daß berufsschulpflichtige Berufsschüler in angemessenem Umfang von unvermeidbaren Mehrkosten für eine notwendige auswärtige Unterbringung freizustellen sind, die ihnen während der Zeit eines Blockunterrichts entstehen.«