Wer lediglich die eigenverantwortlich gewollte und verwirklichte Selbstgefährdung eines anderen fordert, ist im Falle der Verwirklichung des von diesem bewußt eingegangenen Risikos nicht wegen eines Körperverletzungs- oder Tötungsdelikts strafbar (BGHSt 23, 262). Die Strafbarkeit beginnt vielmehr erst dort, wo der sich Beteiligende kraft überlegenen Sachwissens das Risiko besser als der sich selbst Gefährdende erfaßt; ohne rechtliche Bedeutung ist es, wenn dieser hofft oder darauf vertraut, daß es nicht zum Eintritt des Erfolges kommen werde. Bei Handlungen, die die Selbstgefährdung fördern, ist daher stets zu prüfen, ob sie dem selbstverantwortlich gebildeten Willen des anderen entsprechen. Dies gilt auch, wenn nach Eintritt eines lebensgefährdenden Zustandes eine Hilfeleistung in Respektierung des Willens des anderen unterlassen wird.