»Eine Gemeinde kann klagebefugt sein, wenn sie gegen einen Planfeststellungsbeschluß für eine Sondermülldeponie geltend macht, a) die Anlage gefährde gemeindeeigene Einrichtungen (Brunnen, Kiessee als Freischwimmbad), b) das Vorhaben greife in gemeindliches Grundeigentum ein, c) das Vorhaben verletzte die Planungshoheit der Gemeinde. 2. Die Zuständigkeit der Bergbehörden zur Durchführung des Abfallrechts nach § 15 Abs. 4 HAbfG 1974 (= § 17 Abs. 5 HAbfG 1978) setzt ein, wenn die Abfallbeseitigungsanlage in einem der Bergaufsicht unterliegenden Betrieb errichtet werden soll. Dies ist der Fall, wenn im Zeitpunkt der Einreichung des abfallrechtlichen Zulassungsantrages nach den Vorstellungen des Trägers des Vorhabens Betriebsbestandteile eines Bergbaubetriebes für die geplante Anlage in Anspruch genommen werden sollen. 3. Ein Planfeststellungsbeschluß ist nur dann vollständig und hinreichend bestimmt, wenn sich ihm das Verhalten des Trägers des Vorhaben mit Sicherheit zurechnen läßt. Andernfalls ist er nichtig. Der Planfeststellungsbeschluß muß deshalb bei baulichen Anlagen, die auf seiner Grundlage errichtet werden sollen, auch deren konkrete Ausführung nach Maßgabe eingereichter Bauvorlagen regeln. Eine endgültige Zulassung des Vorhabens mit der 'Auflage', daß die Bauvorlagen rechtzeitig vor Baubeginn 'nachzureichen' sind, ist nicht möglich. 4. Die Ermächtigung zur Planfeststellung bewirkt lediglich eine Zusammenfassung der vielfältigen behördlichen Zulassungsverfahren, entläßt aber die Planfeststellungsbehörde nicht aus den Bindungen, die sich materiell aus den einzelnen Fachgesetzen ergeben.«