1. Für die Abgrenzung, ob es sich um ein Arznei- oder ein Lebensmittel handelt, ist deshalb die Zweckbestimmung, mit der es verzehrt wird, entscheidend. Nur wenn ein anderer Zweck als der der Ernährung oder des Genusses überwiegt, handelt es sich um kein Lebensmittel. Ist dieser andere überwiegende Zweck ein arzneilicher, dann handelt es sich um ein Arzneimittel. Daraus folgt zunächst, daß ein Mittel nicht zugleich Arznei- und Lebensmittel sein kann und daß weiter auch noch ein Mittel, das gleichermaßen der Ernährung bzw. dem Genuß und arzneilichen Zwecken dient, den Lebensmitteln zuzuordnen ist. 2. »Pernamare Muschelkonzentrat« ist nicht ein Lebensmittel nach § 1 LMBG, sondern ein Arzneimittel i. S. von § 2 Abs. 1 AMG, weil die gesamte Aufmachung des Produkts, nämlich Form und Farbe des Behältnisses und des Inhalts, graphische Gestaltung des Etiketts und Inhalt des Aufdruckes, ihm den Charakter eines Mittels geben, das sehr an ein Arzneimittel angenähert ist. Dem objektiven Betrachter drängt sich überwiegend der Eindruck auf, es handle sich um ein Mittel arzneilichen Charakters.