1. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kommt ein stillschweigend abgeschlossener Auskunfts- und Beratungsvertrag in Betracht, wenn Auskünfte erteilt werden, die für den Empfänger erkennbar von erheblicher Bedeutung sind und die dieser zur Grundlage wesentlicher Entschlüsse oder Maßnahmen machen will. Dies gilt insbesondere, wenn der Auskunftsgeber für die Erteilung der Auskunft sachkundig ist oder wenn bei ihm ein eigenes wirtschaftliches Interesse im Spiel ist. 2. Ein selbständiger Auskunfts- und Beratungsvertrag gemäß § 305 BGB begründet als Hauptpflicht diejenige Person zur Auskunftserteilung und führt zur allgemeinen Vertragshaftung. Der Auskunftsvertrag verpflichtet den Auskunftsgeber, die Auskunft nach bestem Wissen richtig und vollständig zu erteilen. Der Auskunftsgeber ist verpflichtet, Tatsachen zu offenbaren, die einen erteilten Rat bedenklich erscheinen lassen. 3. § 68 StBerG findet auf alle Verträge Anwendung, durch die der Steuerberater mit der Erledigung der in § 1 StBerG umschriebenen beruflichen Aufgabe der Hilfeleistung in Steuersachen betraut wird. Die Verjährung von Schadensersatzansprüchen gegen einen Steuerberater unterliegt § 68 StBerG bei einer Tätigkeit, die dem Berufsbild eines Steuerberaters entspricht. 4. Auch eine wirtschaftsberatende Tätigkeit wie die Anlageberatung, wird vom Berufsbild des Steuerberaters und damit von der Vorschrift des § 68 StBerG erfaßt, wenn sie in untrennbarem Zusammenhang mit der Besorgung steuerlicher Angelegenheiten steht. Ein untrennbarer Zusammenhang mit der Besorgung steuerlicher Angelegenheiten liegt nur vor, wenn eine Auskunft und Beratung über Geldanlagen im Rahmen eines Steuerberatungsvertrages zwischen Steuerberater und Mandant erteilt wird. Die selbständige Wirtschaftsberatung eines Dritten über Anlagen und Kreditvergaben außerhalb eines Steuerberatungsvertrages bildet auch dann keinen untrennbaren Zusammenhang mit der Besorgung steuerlicher Angelegenheiten, wenn sich