1. Der gefestigten Rechtsprechung über den stillschweigenden Abschluß eines Auskunftsvertrages zwischen dem StB als Auskunftsgeber und dem Empfänger der Auskunft - z. B. Kreditgeber des Mandanten - und damit einer vertraglichen Haftung des Auskunftsgebers für die Richtigkeit seiner Auskunft ist nicht zu entnehmen, daß für das Zustandekommen eines Auskunftsvertrages ohne Rücksicht auf die Besonderheiten der jeweiligen Fallgestaltung allein schon die Sachkunde des Auskunftsgebers und die Bedeutung der Auskunft für den Empfänger stets ausreichen. 2. Die bloße Erstellung von (vorläufigen oder endgültigen) Bilanzen für den Mandanten begründet keine vertraglichen Beziehungen mit Dritten, insbesondere Kreditgebern des Mandanten. 3. Das Testat: 'Die vorliegende Bilanz wurde aufgrund der Buchhaltung und vorhandenen Unterlagen sowie erteilten Auskünften erstellt. Eine Überprüfung der Unterlagen erfolgt stichprobenweise.' Enthält nur einen eingeschränkten Bestätigungsvermerk, wonach eine Überprüfung der Unterlagen nur stichprobenartig erfolgt ist, und kann auch von einem Dritten nicht anders verstanden werden. 4. Erteilt der StB ein eingeschränktes Testat, so schafft er dadurch keinen Vertrauenstatbestand, aus dem sich eine vertragsähnliche Haftung (Haftung gegenüber jedem, 'den es angeht') ergibt. 5. Eine Haftung des StB nach deliktischen Grundsätzen kommt nur in Betracht, wenn er bei der Erstellung vorläufiger oder endgültiger Bilanzen gegen elementare Grundregeln der Buchführung verstoßen hat bzw. bei ihm aufgrund der Angaben der Mandantschaft Zweifel an deren Richtigkeit hätten aufkommen und ihn zu einer Überprüfung veranlassen müssen.