1. Die Ablehnung eines Antrags der Verteidigung wegen Prozeßverschleppung ist nur gerechtfertigt, wenn nachgewiesen ist, daß sich die Antragsteller der Unmöglichkeit bewußt waren, durch die beantragte Beweiserhebung eine für den Angeklagten günstige Wendung des Verfahrens herbeiführen zu können. 2. Lehnt das Gericht einen Beweisantrag wegen Prozeßverschleppung ab, so hat es sich damit auseinander zu setzen, ob nach seiner eigenen Überzeugung von der Vernehmung eines Zeugen etwas sachdienliches zu erwarten ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn es auf die in das Wissen des Zeugen gestellte Beweisfrage entscheidend ankommt. 3. Die Verschleppungsabsicht kann nicht allein damit begründet werden, daß ein bestimmter Tatkomplex, auf den sich ein Beweisantrag bezieht, bereits Wochen vorher verhandelt worden ist.