1. Die Anwendung des § 57 Abs. 2 StGB ist dann angezeigt, wenn eine Strafaussetzung trotz des erheblichen Unrechts- und Schuldgehalts, der sich in der Strafhöhe widerspiegelt, als nicht unangebracht und den allgemeinen, vom Strafrecht geschützten Interessen nicht als zuwiderlaufend erscheint. 2. Sie nicht auf Fälle ganz besonderer Konfliktlagen des Täters beschränkt, kommt aber auch nicht bei Vorliegen nur durchschnittlicher Strafmilderungsgründe zur Anwendung. 3. Wird ein bislang rechtstreuer Bürger durch Angehörige der Strafverfolgungsbehörden - wenn auch mittelbar - zu Rauschgiftgeschäften veranlaßt, um auf diese Weise Hintermänner kleiner und mittlerer Rauschgifthändler zu entlarven, und geschieht dies in besonders intensiver Weise, kommt einem solchen Vorgehen staatlicher Organe nicht nur die Bedeutung eines allgemeinen, durchschnittlich und häufig anzutreffenden Strafmilderungsgrundes, sondern darüber hinaus das Merkmal des Außergewöhnlichen für die Taten des so der Kriminalität zugeführten Täters zu.