Kommt der Unternehmer - z.B. wegen Konkurseröffnung - trotz Fristsetzung seiner Verpflichtung zur Erstellung der Schlußrechnung nicht nach oder ist seine Schlußrechnung unvollständig oder ganz oder teilweise nicht prüfbar, so kann der Auftraggeber gemäß § 14 Nr. 4 VOB/B die Schlußrechnung selbst auf Kosten des Unternehmers aufstellen. Der sich daraus ergebende Kostenerstattungsanspruch des Auftraggebers beschränkt sich dann aber auf die dazu notwendigen Kosten der Rechnungsaufstellung, nicht auch der Rechnungsprüfung. Bei der Ermittlung der erforderlichen Kosten ist von dem Umfang der abzurechnenden Bauleistung oder Teilleistung und deren Ausführungsfrist (§ 14 Nr. 3 VOB/B) sowie von den Kosten bei Erstellung der Schlußrechnung durch ein Ingenieurbüro auszugehen und auf dieser Grundlage eine Schätzung nach § 287 ZPO vorzunehmen. Dies gilt auch, wenn der öffentliche Auftraggeber die Schlußrechnung gemäß § 14 Nr. 4 VOB/B selbst erstellt hat und die Kosten nach darauf verwandten Stunden berechnet.