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BGH - Entscheidung vom 05.10.2006

V ZB 168/05

Normen:
ZPO § 3
GKG § 54 Abs. 2 S. 1

BGH, Beschluß vom 05.10.2006 - Aktenzeichen V ZB 168/05

DRsp Nr. 2006/27249

Streitwert einer Zuschlagsbeschwerde

Der Gegenstandswert einer Zuschlagsbeschwerde bemisst sich nach dem Wert des Zuschlagsbeschlusses gem. § 54 Abs. 2 S. 1 GKG , nämlich nach dem Bargebot zuzüglich bestehen bleibender Rechte.

Normenkette:

ZPO § 3 ; GKG § 54 Abs. 2 S. 1 ;

Gründe:

Der Antrag des Beteiligten zu 2, die Kostenentscheidung in dem Beschluss des Senats vom 20. Juli 2006 zu ändern, ist nicht statthaft. Ein Rechtsmittel gegen den genannten Beschluss ist - von der hier nicht beabsichtigten, im Übrigen auch fristgebundenen und dem Anwaltszwang unterliegenden Anhörungsrüge gemäß § 321a ZPO abgesehen - im Gesetz nicht vorgesehen. Eine Gegenvorstellung ist ebenfalls nicht statthaft, da der Senat seine Entscheidung nachträglich nicht abändern kann (vgl. § 318 ZPO sowie Musielak/Ball, ZPO , 4. Aufl., § 567 Rdn. 27 a.E.). Das schließt die Kostenentscheidung ein (§ 99 Abs. 1 ZPO ).

Hinsichtlich der Wertfestsetzung, gegen die ein Rechtsmittel ebenfalls nicht gegeben ist, kann das Schreiben des Beteiligten zu 2 zwar als Gegenvorstellung angesehen werden, da das Gericht die Wertfestsetzung von Amts wegen ändern (§ 63 Abs. 3 Satz 1 GKG ) und ein Beteiligter dies anregen kann. Das Schreiben des Beteiligten zu 2 gibt jedoch keinen Anlass, den Wert des Rechtsbeschwerdeverfahrens auf 5.000 EUR herabzusetzen. Der Gegenstandswert einer Zuschlagsbeschwerde ist nach dem Wert des Zuschlagbeschlusses gemäß § 54 Abs. 2 Satz 1 GKG zu bemessen (Senat, Beschluss v. 12. Januar 2006, V ZB 147/05, WM 2006, 782 , 785). Dieser beträgt hier 404.387,56 EUR (Bargebot zuzüglich bestehen bleibender Rechte). Da der Beteiligte zu 2 hälftiger Miteigentümer des Grundbesitzes war, beläuft sich der Gegenstandswert vorliegend auf 50 % dieses Werts, also auf 202.193,78 EUR.

Vorinstanz: LG Wiesbaden, vom 06.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 4 T 550/05
Vorinstanz: AG Wiesbaden, vom 29.08.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 61 K 101/03