»1. Zu den Verfahrensmöglichkeiten, wenn der Verurteilte unmittelbar vor Ergehen einer nachträglichen Gesamtstrafenentscheidung mit Bewährungsaussetzung eine dem beschließenden Gericht bekannte weitere Straftat begangen hat. 2. Eine negative Prognoseentscheidung nach § 56 Abs. 1 StGB, auch im nachträglichen Gesamtstrafenverfahren (§ 460 StPO; §§ 55, 58 Abs. 2 StGB) kann nur bei einer zur Überzeugung des mit der Prognose befaßten Gerichts feststehenden neuen Straftat getroffen werden; einer Feststellung durch (rechtskräftiges) Urteil des erkennenden Gerichts bedarf es indes nicht. 3. Eine Beschwerdeentscheidung im Gesamtstrafenverfahren (§ 460 StPO) als Annex zum Erkenntnisverfahren kann - auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft - nicht bis zum Abschluß eines neuen Verfahrens wegen einer weiteren Straftat ausgesetzt werden. 4. Zu den mangelnden Widerrufsmöglichkeiten bei nachträglicher Gesamtstrafenbildung und einer Tatzeit der neuen Tat vor Ergehen des Gesamtstrafenbeschlusses. 5. Zu Fallgestaltungen, die ein Absehen vor der Bildung einer Gesamtstrafe aus Freiheits- und Geldstrafen nahelegen.«