»1. Die Ablehnung oder Entziehung der Witwenversorgung nach dem Inkrafttreten des BVG am 1.1.1950 war nichtig, wenn sie sich allein auf ein militärgerichtliches Todesurteil stützte, das offensichtlich Unrecht war. 2. Offensichtlich ist die Rechtswidrigkeit der Ablehnung trotz der Tatsache, daß diese damals allgemein für rechtmäßig erachtet und von der Sozialgerichtsbarkeit bestätigt worden ist. 3. Es ist nach heutigen Rechtsmaßstäben und Erkenntnissen zu beurteilen, ob die Entschädigung der Hinterbliebenen eines im Krieg getöteten Soldaten wegen seines Verhaltens ausgeschlossen werden konnte. Ein Vorwurf an die damals handelnden Amtsträger ist mit der Feststellung offensichtlichen Unrechts nicht verbunden. 4. Es ist in derartigen Fällen nicht ermessenswidrig, wenn sich die Behörde auf die vierjährige Verjährungsfrist des § 45 SGB I beruft.«