Zurücknahme einer durch arglistige Täuschung herbeigeführten Ernennung zur Lehramtsanwärterin (Beamte auf Wiederruf) - hier: Täuschung aufgrund Verschweigens des Nichtbestehens der Ersten Staatsprüfung: a) Die Rücknahmefrist beginnt, sobald die Behörde sichere Kenntnis aller objektiven und subjektiven Umstände der Arglistigkeit der Täuschung hat. b) Eine arglistige Täuschung in diesem Sinne liegt vor, wenn der zu Ernennende durch Angaben, deren Unrichtigkeit ihm bewußt ist oder deren Unrichtigkeit er für möglich hält, oder durch Verschweigen wahrer Tatsachen bei einem an der Ernennung maßgeblich beteiligten Bediensteten der Ernennungsbehörde einen Irrtum in dem Bewußtsein hervorruft, den Bediensteten durch Täuschung zu einer günstigen Entschließung zu bestimmen. Unrichtige Angaben sind stets eine Täuschung, unabhängig davon, ob die Ernennungsbehörde hiernach gefragt hat oder nicht. Das Verschweigen von Tatsachen ist eine Täuschung, wenn die Ernennungsbehörde nach Tatsachen gefragt oder der Ernannte auch ohne Befragung weiß und in Kauf nimmt, daß die verschwiegenen Tatsachen für die Entscheidung der Ernennungsbehörde erheblich sind oder sein können. c) Anordnung der sofortigen Vollziehung des Rücknahmebescheides: - Anforderungen an die Begründung des sofortigen Vollzugs; - Kriterien für die Interessenabwägung im Rahmen der Prüfung des gem. § 80 Abs. 5 VwGO gestellten Antrags auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung des Widerspruchs (hier: Vorrang des öffentlichen Interesses).