»1. Das in Art. 3 Abs. 3 KAG enthaltene Verbot, eine Steuer auf das Innehaben einer Wohnung zu erheben, verstößt nicht gegen Normen der Bayerischen Verfassung. 2. Unter dem Gesichtspunkt mangelnder Gesetzgebungskompetenz verstößt ein förmliches Landesgesetz erst dann gegen das Rechtsstaatsprinzip der Bayerischen Verfassung (Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BV), wenn der Gesetzgeber offensichtlich den Bereich der Rechtsordnung des Bundes verläßt und die gesetzliche Regelung eindeutig ohne Rechtsetzungsbefugnis schafft. Ein Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip kann in einem solchen Fall außerdem erst dann angenommen werden, wenn der Widerspruch zum Bundesrecht inhaltlich nach seinem Gewicht als schwerwiegender Eingriff in die Rechtsordnung zu werten ist. 3. An der früher vertretenen Auffassung, ein mit der Popularklage angefochtenes Landesgesetz könne zur Überprüfung seiner Übereinstimmung mit Kompetenznormen des Grundgesetzes vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof gegebenenfalls zum Gegenstand einer Vorlage nach Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG an das Bundesverfassungsgericht gemacht werden, wird nicht festgehalten. Im Popularklageverfahren hat der Verfassungsgerichtshof die angefochtenen Rechtsvorschriften nicht selbst anzuwenden. Vielmehr hat er (nur) darüber zu befinden, ob die angefochtenen Bestimmungen mit der Bayerischen Verfassung vereinbar sind oder nicht. Das Grundgesetz ist im Popularklageverfahren kein Prüfungsmaßstab. 4. Die Bayerische Verfassung gewährleistet den Gemeinden keine originäre Normsetzungskompetenz für bestimmte Steuerarten. Art. 83 Abs. 2 Satz 2 BV verpflichtet aber den Landesgesetzgeber, im Rahmen seiner Gesetzgebungskompetenz den Gemeinden einen Bereich zur eigenverantwortlichen Abgabenerhebung einzuräumen. Mit der Gewährleistung in Art. 83 Abs. 2 Satz 2 BV wollte der Verfassungsgeber den Gemeinden - wenn auch im Rahmen der Gesetze und damit unter dem Vorbehalt staatlicher Mitwirkung - bewußt ein als 'ursprüngliches