Räumungsvollstreckung bei Lebensgefährten: Wohnt in der Wohnung des Räumungsschuldners auch dessen Lebensgefährte, ist auch gegen ihn ein Titel erforderlich. Auch die Frage, ob es eines Titels gegen den Partner einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft bedarf, wenn er selbst nicht Mieter ist und seinen Mitbesitz vom Mieter (Partner) ableitet, ist - wie bei der ehelichen Lebensgemeinschaft (siehe dazu unter DRsp IV (427) 88 Nr. 2 a, IV (427) 88 Nr. 2 b) - umstritten. Das Amtsgericht hat sich der Auffassung angeschlossen, die einen Titel auch gegen den Partner der nichtehelichen Lebensgemeinschaft für erforderlich hält (LG Kiel, DGVZ 1992, 42). Die Vorschrift des § 750 Abs. 1 ZPO verlange ausdrücklich, daß die Person, gegen die vollstreckt werden soll, im Urteil oder in der beigefügten Vollstreckungsklausel namentlich bezeichnet ist. Eine Ausnahme gelte nur für diejenigen Personen, die als Besitzdiener des Mieters fungieren, sei es weil sie den Wohnsitz des Schuldners kraft Gesetzes teilen (Kinder), oder weil sie in abhängiger Stellung in den Haushalt aufgenommen worden sind. Eine erwachsene Person habe eine solche Position in der Regel nicht. Die Ausdehnung der Herausgabepflicht der noch herrschenden Meinung auf Familienangehörige sei auch nicht durch die Heranziehung des § 885 Abs. 2, 3 ZPO gerechtfertigt. Schließlich könne der Nichteigentümer-Vermieter Ansprüche aus § 556 Abs. 3 BGB gegen den Mitbesitzer geltend machen. Abstract (Bearbeiter: Richter am Landgericht Uwe Gottwald, Koblenz)