Stürzt ein Fahrgast während der Fahrt aus dem Zug kann sich der Eisenbahnunternehmer weder auf einen dahingehenden Anscheinsbeweis stützen, wonach daß das Hinausstürzen eines Fahrgastes aus einem fahrenden Zug im allgemeinen auf eigenes Verschulden des Verunglückten zurückzuführen ist noch auf einen - im übrigen nicht existenten - Anscheinsbeweis, demzufolge ein Eigenverschuldens wegen vorsätzlicher Selbsttötung des Fahrgastes anzunehmen ist.

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OLG München - Entscheidung vom 11.12.1990

5 U 3781/90

Normen:
BGB § 254 Abs. 1
HpflG § 1 Abs. 2, § 4 ZPO § 286

Fundstellen:
NJW-RR 1991, 924
NZV 1991, 472
OLGZ 1991, 272
VersR 1991, 1244
ZfS 1991, 151
r+s 1991, 414

Die Klägerin verlangt Ersatz des materiellen Schadens, der ihr durch den Todessturz ihres am 15.2.1932 geborenen Ehemannes D. U. (künftig kurz 'Fahrgast' genannt) aus einem fahrenden Zug der Beklagten entstanden ist. [...]

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