1. Unter Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch ist das Zuführen einer Betäubungsmitteldosis an Dritte zum sofortigen Verbrauch zu verstehen, ohne daß der Adressat an dem Stoff selbst Verfügungsgewalt erlangt. Wird dem Adressaten freigestellt, ob und wann er das Betäubungsmittel konsumieren will, so liegt Abgabe vor. 2. Der Besitz von Betäubungsmitteln, der als eine Art von Auffangtatbestand gegenüber anderen Begehungsformen, wie Handeltreiben, Abgabe, Veräußerung, keinen eigenen Unrechtsgehalt hat, tritt daher hinter diesen als subsidiär zurück. 3.Dies gilt jedoch nur, soweit sich die anderen Begehungsformen auf dieselbe Menge des Betäubungsmittels beziehen wie der Besitz. Wurde die Menge teilweise auch zum Eigenverbrauch besessen (oder erworben) wurde, so besteht insoweit Tateinheit. 4. Der Tatrichter kann ohne Verstoß gegen Denkgesetze die Möglichkeit einer Falschaussage nicht allein deswegen ausschließen, weil ein entsprechendes Motiv des Zeugen objektiv zu verneinen ist; denn auch eine objektiv unbegründete, also irrige Erwartung kann Motiv für ein bestimmtes Verhalten sein.