Der Rechtsgedanke des § 226 BGB findet nicht nur im materiellen Recht sondern auch im Verfahrensrecht Anwendung, und zwar im Zivilprozeßrecht sowie auch im Bereich anderer Verfahrensarten. Allerdings lassen gesetzliche Regelungen, die - wie §§ 24 Abs. 1 EGGVG, 42 Abs. 2 VwGO und 109 Abs. 2 StVollzG - den Zugang zum Gericht bereits selbst ausdrücklich von der Geltendmachung einer individuellen Rechtsverletzung abhängig machen, einen weitergehenden Rückgriff auf Rechtsmißbrauchsgesichtspunkte nicht zu. Schikane i.S. des § 226 liegt nicht schon dann vor, wenn »jemand von seinem Recht - subjektiv - in mißbilligenswerter Absicht Gebrauch macht; vielmehr muß feststehen, daß die Rechtsausübung - objektiv - dem Berechtigten keinerlei Vorteil zu bringen vermag, sondern lediglich zur Schädigung eines anderen taugt.« Dementsprechend ist die »Ausübung eines Klagerechts unter dem Gesichtspunkt prozessualer Schikane nur dann zulässig, wenn der Kläger von seinem Obsiegen keinen irgendwie gearteten Nutzen hätte und seine Rechtsverfolgung darum allein den Zweck haben kann, dem Gegner zu schaden oder das Gericht zu belästigen«.