»1. Die Anfechtungsklage gegen ohne Rechtsmittelbelehrung ergangene Verwaltungsakte setzt, soweit nicht gesetzlich etwas anderes bestimmt ist, die Innehaltung einer Klagefrist nicht voraus. 2. Die Frage, ob der Klaganspruch verwirkt ist, gehört dem sachlichen Recht an, betrifft also nicht die Prozeßvoraussetzungen. 3. Die Ermächtigung des § 2 Abs. 1 des Preisgesetzes vom 10. April 1948 verstieß zur Zeit der Geltung des Leitsätzegesetzes vom 24. Juni 1948 nicht gegen das Rechtsstaatsprinzip und stand mit Art. III, 6 der Proklamation Nr. 7 der amerikanischen Militärregierung vom 16. März 1948 in Einklang. 4. Zu den Anordnungen, durch die der Preisstand aufrechterhalten werden soll, gehörten im Jahre 1948 auch Vorschriften über die Erhebung einer Ausgleichsabgabe, die in engem Zusammenhang mit einer Preisregelung für zwangsbewirtschaftete Ernährungsgüter erlassen wurden. 5. Das Leitsätzegesetz stand der Erhöhung der Getreidepreise in der Form von Festpreisen im Jahre 1948 nicht entgegen (Abweichung von dem Urteil des V. Senats vom 1. März 1956 - BVerwG V C 202.54 -).«