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BGH - Entscheidung vom 04.06.2015

5 StR 201/15

Normen:
StGB § 49

BGH, Beschluss vom 04.06.2015 - Aktenzeichen 5 StR 201/15

DRsp Nr. 2015/10758

Anwendung des gemilderten Regelstrafrahmens oder desjenigen eines minder schweren Falls bei der Strafrahmenwahl

Tenor

Die Revision des Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Berlin vom 30. Januar 2015 wird nach § 349 Abs. 2 StPO als unbegründet verworfen.

Der Beschwerdeführer hat die Kosten des Rechtsmittels zu tragen.

Ergänzend zur Antragsschrift des Generalbundesanwalts vom 15. Mai 2015 bemerkt der Senat:

Das Tatgericht ist zwar bei der Strafrahmenwahl verpflichtet, in einer Gesamtwürdigung zu prüfen, ob es den nach § 49 StGB gemilderten Regelstrafrahmen oder denjenigen eines minder schweren Falls anwendet (vgl. BGH, Beschluss vom 11. August 1987 - 3 StR 341/87, BGHR StGB vor § 1 minder schwerer Fall Strafrahmenwahl 4). Es ist indes nicht verpflichtet, den jeweils für den Angeklagten günstigeren Strafrahmen zugrunde zu legen; es unterliegt vielmehr seiner pflichtgemäßen Entscheidung, welchen Strafrahmen es wählt (vgl. BGH, Urteile vom 3. Mai 1966 - 5 StR 173/66, BGHSt 21, 57, 59; vom 19. Januar 1982 - 1 StR 734/81, NStZ 1982, 200 ; Lackner/Kühl, StGB , 28. Aufl., § 50 Rn. 2; Schäfer/Sander/van Gemmeren, Praxis der Strafzumessung, 5. Aufl., Rn. 933; aA Theune in LK- StGB , 12. Aufl., § 50 Rn. 15 f.; Horn/Wolters, SK- StGB , 8. Aufl., § 50 Rn. 5; Fischer, StGB , 62. Aufl., § 50 Rn. 5). Der Zweifelssatz findet insofern keine Anwendung.

Normenkette:

StGB § 49 ;
Vorinstanz: LG Berlin, vom 30.01.2015