»1. Eine hinreichend klare und eindeutige Bestimmung im Ortsrecht über den Umfang der öffentlichen Einrichtung ist zwingende Voraussetzung für die Erhebung von Anschlußkosten nach § 10 Abs. 1 KAG M-V. Es bedarf einer ortsgesetzgeberischen Entscheidung, ob die öffentliche Trinkwasserversorgungseinrichtung mit der Hauptversorgungsleitung bzw. die Abwasserbeseitigungsanlage mit dem Hauptsammler in der Straße enden oder ob auch die Grundstücksanschlußleitungen (Strecke bis zur Grundstücksgrenze) und auch noch die Hausanschlußleitungen (Strecke zwischen Grundstücksgrenze und Gebäude) zur öffentlichen Einrichtung gehören sollen. 2. Eine Einbeziehung der Haus- und Grundstücksanschlußkosten in den Anschlußbeitrag scheidet dann aus, wenn die Anschlußleitung nicht Bestandteil der öffentlichen Einrichtung ist. Die Erhebung eines eigenen Beitrages kommt nur dann und insoweit in Betracht, wie die Haus- und Grundstücksanschlußleitungen zu Teilen der öffentlichen Einrichtung erklärt worden sind. 3. Lediglich dann, wenn die Haus- bzw. Grundstücksanschlußleitungen nicht Teil der öffentlichen Einrichtung sind, kommt eine Kostenerstattung im Wege eines öffentlich-rechtlichen Erstattungsanspruchs nach § 10 Abs. 1 Satz 3 KAG M-V in Betracht. Hierbei kommt - sofern durch den Ortsgesetzgeber bestimmt - die Mittenregelung des § 10 Abs. 1 Satz 4 KAG M-V zur Anwendung. § 10 Abs. 1 Satz 3 KAG M-V eröffnet die Alternativen, den Aufwand entweder nach den tatsächlichen Kosten ('spitz', 'pfenniggenau') oder nach Einheitssätzen zu ermitteln, nicht aber einen Pauschalbetrag festzusetzen, der auf einen unzulässigen Einheitsbetrag hinausläuft.«