1. Einem Ehegatten ist zur Durchführung der Ehescheidung nach § 134 Abs. 1 TürkZGB auch dann Prozeßkostenhilfe zu bewilligen, wenn dem Antragsgegner, der der Scheidung widerspricht, ein Verschulden nicht zur Last zu legen ist. 2. Nach § 134 Abs. 4 TürkZGB kann nämlich eine Ehe ohne Berücksichtigung der Schuld des antragstellenden Ehegatten dann geschieden werden, wenn eine Scheidungsklage bereits einmal abgewiesen worden ist und seit der Rechtskraft mindestens drei Jahre vergangen sind, ohne daß ein eheliches Zusammenleben wieder aufgenommen wurde. Auch ein erfolgloses Scheidungsbegehren entfaltet daher für den Antragsteller günstige Rechtswirkungen. Angesichts dieser günstigen Wirkung ist die Bewilligung von Prozeßkostenhilfe geboten, da ansonsten eine bedürftige Partei gegenüber einer bemittelten Partei, die spätestens in einem zweiten Scheidungsverfahren ihr Begehren durchsetzen könnte, unangemessen benachteiligt wäre.