»1. Im Haftbefehl ist der historische Vorgang der Tat so genau zu bezeichnen, daß der Beschuldigte den konkreten Vorwurf und seine Begrenzung genau erkennen kann. Ein Haftbefehl unterliegt der Aufhebung, wenn er statt der erforderlichen Konkretisierung der einzelnen Tatakte lediglich eine allgemein gehaltene pauschale und generalisierende Beschreibung der Tathandlungen in zeitlicher und gegenständlicher Hinsicht enthält. 2. Das Beschwerdegericht hat das Vorliegen der Voraussetzungen für den Erlaß eines ordnungsgemäßen Haftbefehls selbständig zu prüfen und einen solchen selbst zu erlassen, wenn der Beschuldigte ansonsten unter Aufhebung des fehlerhaften Haftbefehls freigelassen, aber alsbald aufgrund eines neuen Haftbefehls des mit der Sache befaßten Gerichts wieder festgenommen werden müßte. Ist der (fehlerhafte) Haftbefehl dagegen deshalb nicht vollstreckt worden, weil sich der Beschuldigte dem Verfahren durch Flucht entzogen hat, kann der Erlaß eines neuen Haftbefehls dem nach §§ 125, 126 StPO zuständigen Gericht überlassen werden.«