Ist der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt worden und aufgrund der erfolgreichen Revision der Staatsanwaltschaft sogar die Verhängung einer lebenslangen Freiheitsstrafe nicht ausgeschlossen, so ist der weitere Vollzug der Untersuchungshaft auch nach mehr als 3 1/2 Jahren nicht unverhältnismäßig. Dabei erfordert auch eine kurzzeitige vermeidbare Verfahrensverzögerung nicht die Aufhebung des Haftbefehls. Eine solche muß vielmehr ein erhebliches, sich nach den konkreten Umständen richtendes Maß erreichen, wobei auch die Schwere der Tat, die Höhe der verhängten Strafe und die Dringlichkeit des Haftgrundes zu berücksichtigen sind.