»1. Die Frage, ob ein Verbraucherschutzverband selbst verletzt, also in seinen satzungsmäßigen Aufgaben- und Interessenbereichen betroffen ist, betrifft nicht die für die Zulässigkeit einer Klage vorausgesetzte Klagebefugnis (Prozeßführungsrecht), sondern die materiellrechtliche Sachbefugnis eines derartigen Verbandes (Aktivlegitimation). 2. Ein Verbraucherschutzverband, dem lediglich deutsche Verbände und Organisationen mit ihrerseits allein in Deutschland ansässigen Mitgliedern angehören, und der bisher nur die Interessen deutscher Verbraucher wahrgenommen hat, wird durch Wettbewerbsverstöße, durch die ausschließlich im Ausland lebende (hier: Frankreich) bzw. ausländische Verbraucher betroffen sind, nicht in seinem satzungsmäßigen Aufgabenbereich verletzt; für die Geltendmachung von Ansprüchen auf Unterlassung derartiger Verstöße fehlt ihm daher die Aktivlegitimation, und zwar auch dann, wenn Teilakte solcher Verstöße in Deutschland realisiert werden bzw. von Deutschland aus an solchen Verstößen mitgewirkt wird. 3. Art. 6 EG-Vertrag (Diskriminierungsverbot) steht der Verneinung der Aktivlegitimation nationaler Verbraucherschutzverbände für die Wahrnehmung der Interessen ausländischer Verbraucher nicht entgegen.«