Ein Brief, mit dem ein Untersuchungsgefangener den Adressaten auffordert, ihm unter Umgehung der Briefkontrolle Briefmarken über seinen Verteidiger als Verteidigerpost zukommen zu lassen, gefährdet die Anstaltsordnung. Denn Postwertzeichen eignen sich als Tauschobjekte für einen der Anstaltsleitung unbekannten und damit unkontrollierten Handel von Gefangenen untereinander und dürfen daher nicht unkontrolliert in die Anstalt eingebracht werden. Die Übermittlung von Postwertzeichen wäre auch nicht von § 148 StPO gedeckt. Denn die Zusendung von Briefmarken mit dem Ziel, dem Gefangenen den Postverkehr mit Dritten zu ermöglichen, unterfällt nicht dem Zweck dieser Norm, dem Gefangenen einen ungehinderten Verkehr mit seinem Verteidiger zu ermöglichen.