Nach § 1 Abs. 6 BauGB sind bei der Aufstellung eines Bebauungsplans die öffentlichen und die privaten Belange gegeneinander und untereinander abzuwägen. Bezieht eine Gemeinde in ihre Planung einen bebauten Ortsteil mit ein, so gehört das Interesse der Eigentümer der bereits bebauten Grundstücke, den vorhandenen Bestand weiterhin nutzen zu können, zu den abwägungserheblichen privaten Belangen. Auch ein etwaiges Interesse, diesen Bestand zu erweitern, kann abwägungsrelevant sein, falls es als solches erkennbar ist. Die Gemeinde muß sich bereits im Rahmen der Abwägung Klarheit darüber verschaffen, ob die Nutzungsinteressen der Eigentümer bebauter Grundstücke, die den mit der Planung verfolgten Zielen zuwiderlaufen, so gewichtig sind, daß sie im Range den übrigen Belangen vorgehen. Der insoweit gebotene Interessenausgleich darf nicht ausgeklammert und in den Anwendungsbereich des § 31 Abs. 2 BauGB verlagert werden. Die Befreiungsvorschriften bieten keine Handhabe dafür, eine defizitäre oder sonst fehlerhafte Planung im nachhinein zu korrigieren