1. Die Bezeichnung »Truthahn-Oberkeulen-Steak« für Fleischstücke, die aus einer rohen Fleischscheibe, längs der Faser geschnitten, bestehen und zum Teil mit großflächigen, bis zu 1 cm starken Fettauflagerungen versehen sind, ist irreführend . S. von § 17 Abs. 1 Nr. 5 LMBG; die Fleischscheibe hätte vielmehr als »Truthahn-Oberkeulen-Schnitzel« bezeichnet werden müssen. 2. Durch jahrelangen Verstoß gegen das Irreführungsverbot des § 17 Abs. 1 Nr. 5 LMBG können die Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuchs nicht außer Kraft gesetzt werden. Ist die Bezeichnung geeignet, auch nur einen Teil der Verbraucher über den Aussagewert irrezuführen, kann ein abweichender Handelsbrauch nicht anerkannt werden.