1. Die Rechtsbeschwerde ist zur Sicherung der Einheitlichkeit der Rechtsprechung zuzulassen, wenn das Amtsgericht die Bestimmungen über die Anordnung des persönlichen Erscheinens (§§ 73 Abs. 2, 74 Abs. 2 OWiG) fehlerhaft angewandt hat, weil diese von den Amtsgerichten regelmäßig zu beachten sind und die Gefahr besteht, daß das Gericht auch in ähnlich gelagerten Fällen gleichermaßen verfahren wird. 2. Die Anordnung des persönlichen Erscheinens muß zurückgenommen werden, wenn von der Anwesenheit des Betroffenen in der Hauptverhandlung ein Beitrag zur Aufklärung des Sachverhalts nicht (mehr) erwartet werden kann. Sie darf nicht dazu dienen, dem Gericht die Möglichkeit einer Verwerfung des Einspruchs gegen den Bußgeldbescheid ohne sachliche Überprüfung der Beschuldigung zu eröffnen. 3. Die Anordnung ist ermessensfehlerhaft, wenn der Betroffene den Verkehrsverstoß zugegeben und weiterhin angekündigt hat, daß er keine weiteren Angaben zur Sache machen werde. 4. Das Verwerfungsurteil nach § 74 Abs. 1 OWiG muß in seinen Gründen darlegen, weshalb das persönliche Erscheinen des Betroffenen zur Sachverhaltsaufklärung für erforderlich gehalten wird, wenn der Betroffene sich gegen die Maßnahme nach § 73 Abs. 2 OWiG gewandt hat oder seine Einlassung gegen die Anordnung des persönlichen Erscheinens sprechen könnte.