1. Voreinzahlungen auf Kapitalerhöhungen können nur dann als Tilgung einer Bareinlageverpflichtung berücksichtigt werden, wenn bei der Zahlung eine ausdrückliche und klare Zweckbestimmung - Leistung auf die künftige Einlageschuld - erfolgt, die GmbH sich in einer Krisensituation befindet, zwischen Voreinzahlung und Kapitalerhöhungsbeschluß ein enger zeitlicher Zusammenhang besteht und die Mittel jedenfalls zum Zeitpunkt der Beschlußfassung noch unverbraucht zur freien Verfügung der Geschäftsführung stehen (Anschluß an OLG Köln, GmbHR 1991, 528); ferner muß bei Leistung der Voreinzahlung eine notariell beglaubigte Vorvereinbarung zwischen GmbH und Gesellschafter vorliegen. 2. Für Voreinzahlungen vor Abschluß des Gesellschaftsvertrags gilt, daß eine klare Zweckbestimmung erfolgt und die Beträge zumindest im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zur freien Verfügung der Gründungsgesellschaft stehen. 3. Leistungen des bareinlagepflichtigen Gesellschafter-Bürgen auf ein im Debet geführtes Gesellschaftskonto kommt nur dann befreiende Wirkung zu, wenn durch die Rückführung des Sollstandes nicht auch eine Entlassung aus der Bürgschaftshaftung eintritt.