»1. Der Strafgefangene hat kein allgemeines, selbständiges Recht auf Einsicht in seine Gefangenenpersonalakten. 2. Legt der Gefangene der Vollzugsbehörde dar, daß er zur Wahrnehmung bestimmter Rechte oder berechtigter Interessen auf eine Einsicht in bestimmte, auf diese Rechte sich beziehende Teile seiner Personalakte angewiesen ist, hat sie aus Gründen der Rechtsstaatlichkeit nach pflichtgemäßen Ermessen zu prüfen, ob ihm die erwünschte Einsicht gewährt werden kann. Bei ihrer Prüfung hat sie die Interessen des Gefangenen gegen die des Strafvollzugs abzuwägen. 3. Der Akteneinsicht können elementare Sicherheitsinteressen der Anstalt und Dritter sowie Geheimhaltungsinteressen Dritter entgegenstehen; zumindest können sie eine gegenständliche Beschränkung erfordern. Hierzu muß sich der ablehnende Bescheid äußern; legt er die Gründe für die Verweigerung nicht dar, ist er fehlerhaft. 4. Überwiegen bei der gebotenen Abwägung der Vollzugsbehörde die Interessen des Gefangenen, kann die Akteneinsicht nicht verwehrt werden.«