Leitsätze (der Redaktion) >p< 1. Eine Beschäftigungsgesellschaft ist - als 'einzelner Arbeitgeber' i.S. von § 2 Abs. 1 TVG - tariffähig. >p< 2. Störungen in der 'Geschäftsgrundlage' eines Tarifvertrags führen nicht automatisch zu dessen Auflösung; insoweit kommt allenfalls ein außerordentliches Kündigungsrecht in Betracht. >p< 3. Die Geltendmachung tariflicher (Vergütungs-)Ansprüche stellt keine unzulässige Rechtsausübung dar.Sachverhalt >p< Die Parteien streiten über die Zahlung einer Vergütungsdifferenz für den Zeitraum vom 1.5.1992 bis 7.5.1993, die dadurch entstanden ist, daß der Beklagte (Bekl.), der eine Beschäftigungsgesellschaft für arbeitslose Film- und Fernsehschaffende betreibt, und die Industriegewerkschaft Medien, Druck und Papier, Publizistik und Kunst, deren Mitglied der Kläger (Kl.) ist, am 20.8.1992 einen rückwirkend zum 1.5.1992 in Kraft getretenen Tarifvertrag abgeschlossen haben. Danach stieg die Vergütung des Kl. von monatlich DM 3.227,00 auf DM 6.139,00. >p< \ma- Begründung des erstinstanzlichen Urteils\en Mit Urteil vom 2.9.1993 hat das ArbG Potsdam der Klage stattgegeben und zur Begründung im wesentlichen ausgeführt: Dem Kl. stehe der geltend gemachte Anspruch auf höhere Vergütung unmittelbar aus dem Tarifvertrag vom 20.8.1992 zu, da beide Parteien tarifgebunden seien. Der Tarifvertrag sei rechtswirksam zustande gekommen und auch nicht unter Berücksichtigung der Grundsätze für den Wegfall der Geschäftsgrundlage gemäß § 242 BGB entfallen. Denn das Institut des Wegfalls der Geschäftsgrundlage komme hier nicht zur Anwendung, weil für die Tarifvertragsparteien die Möglichkeit bestanden hätte, den Tarifvertrag ggf. zu kündigen. Weiter sei zu berücksichtigen, daß das Finanzierungsrisiko in den Risikobereich des Bekl. falle und daß dieser nicht das Recht habe, sich auf den Wegfall der Geschäftsgrundlage zu berufen. Hinzu komme, daß der Kl. auch einen Anspruch auf die geltend gemachte