1. Soll ein Rechtsanwalt im Rahmen des zwischen ihm und seinem Mandanten bestehenden Vertragsverhältnisses nicht nur unverbindlich Ratschläge erteilen, sondern seinen Mandanten bei günstigen und sicheren Geldanlagen unterstützen, wozu sowohl die Auswahl und Empfehlung von Darlehensnehmern als auch der Abschluß von Darlehensverträgen über sichere Geldanlagen gehört, so ist er nicht nur als Anlagenberater tätig, sondern aufgrund einer umfassenden Vermögensbetreuungspflicht. 2. Diese Vermögensbetreuungspflicht wird u.a. dann im Sinne des Untreuetatbestandes verletzt, wenn der Rechtsanwalt mit einem von ihm empfohlenen Darlehensnehmer keine Vereinbarung über die Gewähr von Sicherheiten zugunsten seines Mandanten trifft und sich lediglich unter Bezugnahme auf eine telefonische Absprache eine Bestätigung über die Darlehensgewährung, die Laufzeit und den Zinssatz übersenden läßt und die Gelder bei Spekulationsgeschäften des Darlehennehmens verloren gehen.