Benennen die Angeklagten einen weiteren Mittäter als Zeugen in der Erwartung, dieser werde zu ihren Gunsten falsch aussagen, so machen sie sich der Beihilfe zur Falschaussage durch Unterlassen schuldig, wenn sie die erwartungsgemäß geleistete Falschaussage nicht sofort richtigstellen. Die Garantenstellung beruht auf dem vorangegangenen Tun der Angeklagten. Denn die Angeklagten haben den Mittäter durch seine Benennung als Zeuge in eine Zwangslage gebracht. Der Zeuge konnte nur durch eine wahrheitswidrige Aussage eine Selbstbelastung vermeiden. Hätte er unter Hinweis auf § 55 StPO die Aussage verweigert, so wäre dies einem Geständnis gleichgekommen und hätte für sich allein schon ausgereicht, ein Ermittlungsverfahren gegen ihn in Gang zu setzen. Daher war die Entscheidung des Zeugen, zur Sache trotz Belehrung auszusagen, nicht in dem Sinne frei verantwortlich, daß sich dies auf die Garantenpflicht der Angeklagten befreiend auswirken konnte.