Keine Pfändung in offene Kreditlinie. Nach BGHZ 93,315 = DRsp II (214) 220 b-f = NJW 1985,1218, gibt die bloße Duldung einer Kontoüberziehung seitens der Bank dem Gläubiger des Schuldners keinen pfändbaren Anspruch auf Kredit. Denn die Bank müßte verpflichtet sein, dem Schuldner Kredit zur Verfügung zu stellen. Die vom BGH offengelassene Frage, ob ein Dispositionskredit mit der Abrede, bis zu einer bestimmten Höchstgrenze das Konto überziehen (sogen. Kreditlinie), pfändbar ist, ist sehr streitig (vgl. Nachweise bei Zöller/Stöber, § 829 Rdn. 33, Stichwort »Kontokorrent«). Das SchlHOLG verneint das, weil bei einem Dispositionskredit zwar die Bank zur Krediteinräumung verpflichtet, andererseits der Bankkunde zwar berechtigt, aber gleichwohl nicht verpflichtet sei, den Kredit abzurufen. Bei dem Abruf handele es sich um ein höchstpersönliches Recht, dessen Ausübung allein dem Schuldner vorbehalten bleibe. Das Abrufrecht unterliege deshalb nicht der Pfändung des Gläubigers gem. § 888 ZPO. Der Gläubiger könne den Schuldner nicht zur Aufnahme eines Kredits und damit letztlich zu einer Umschuldung zwingen (aA. Grunsky, JZ 1985,94 ff.). Aus den gleichen Gründen folgt, daß die Pfändung in eine Kreditlinie ohne Rücksicht auf einen künftigen tatsächlichen Abruf durch den Schuldner ins Leere geht, da ohne Abruf eine pfändbare (auch zukünftige) Forderung nicht existiert. Zwar hat das das LG Hamburg (NJW 1986,998) unter Hinweis auf die Pfändbarkeit von Anwartschaftsrechten als Problem der Verwertung, nicht aber der Pfändung angesehen. Diese Auffassung hält das OLG nicht für zutreffend. Denn im Gegensatz zum Anwartschaftsrecht, das von vornherein auf Erwerb des Vollrechts angelegt sei, gebe es vor der Inanspruchnahme der Kreditlinie keine Verpflichtung des Schuldners. Ihre Entstehung hänge ausschließlich vom Willen des Schuldners ab. Er ist gegenüber der Bank zur Ausschöpfung des eingeräumten Kreditrahmens nicht verpflichtet. Anwartschaft und die Möglichkeit