1. Rechnet die Vollzugsbehörde mit einer Schadensersatzforderung gegen den Anspruch des Gefangenen auf Arbeitsentgelt oder Ausbildungsbeihilfe im Vollzug der Jugendstrafe auf, greift diese Maßnahme in das öffentlich-rechtliche Beschäftigungsverhältnis des arbeitspflichtigen Gefangenen ein und ist nach §§ 23 ff. EGGVG anfechtbar. 2. Die Ausnahmeregelung des § 93 Abs. 2 StVollzG gilt nur für die in § 93 Abs. 1 Satz 1 StVollzG geregelten Aufwendungsersatzansprüche aus Selbstverletzung des Gefangenen und Verletzung anderer Gefangener, nicht dagegen für Schadensersatzansprüche wegen Sachbeschädigung. 3. Die Pfändungs- und Aufrechnungsverbote haben dann zurückzutreten, wenn die Vollzugsbehörde mit einem Schadensersatzanspruch aus vorsätzlicher unerlaubter Handlung aufrechnet, der aus demselben Lebenssachverhalt stammt wie die Bezüge des Gefangenen, da es dem Grundsatz von Treu und Glauben widersprechen würde, wenn sich der Gefangene insoweit auf ein gesetzliches Aufrechnungsverbot berufen könnte.