1. Bewußtseinsstörungen sind Beeinträchtigungen der Bewußtseinsfähigkeit, die zu einer Trübung oder partiellen Ausschaltung des Selbst- oder Außenweltsbewußtseins und damit zu einer Einschränkung der Selbstbestimmung führen. Eine Bewußtseinsstörung ist 'tiefgreifend', wenn sie in ihrem Gewicht einer krankhaften seelischen Störung gleichwertig ist (hier: Bewußtseinsstörung infolge eines Erschöpfungszustandes, der auf fehlendem Schlaf, mangelhafter Nahrungszufuhr sowie auf Blutverlust und starker psychischer Belastung während des Geburtsvorgangs beruht). 2. Spricht das Gericht den Angeklagten wegen Schuldunfähigkeit aufgrund einer erheblichen Bewußtseinseinengung frei, so sind die Umstände zu nennen, die deutlich machen, in welcher Weise das Persönlichkeitsgefüge beeinträchtigt und die Selbstbestimmung gestört war.