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BGH - Entscheidung vom 20.06.2017

VI ZA 7/17

Normen:
ZPO § 78b Abs. 1

BGH, Beschluss vom 20.06.2017 - Aktenzeichen VI ZA 7/17

DRsp Nr. 2017/10129

Nachweis des Nichtfindens eines zur Vertretung bereiten Rechtsanwaltes trotz zumutbarer Anstrengungen

Tenor

Der Antrag der Klägerin auf Beiordnung eines Notanwalts wird abgelehnt.

Normenkette:

ZPO § 78b Abs. 1 ;

Gründe

Der Antrag auf Beiordnung eines Notanwalts ist nicht begründet. Die Beiordnung eines Rechtsanwalts nach § 78b Abs. 1 ZPO setzt u.a. voraus, dass die Partei trotz zumutbarer Anstrengungen einen zu ihrer Vertretung bereiten Rechtsanwalt nicht findet. An dieser Voraussetzung fehlt es hier.

Die Klägerin hat nicht nachgewiesen, sich in hinreichender Weise bemüht zu haben, einen zur Vertretung bereiten Rechtsanwalt zu finden. Nach ihrem Vortrag hat sie das Mandat lediglich einem beim Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwalt erfolglos angetragen. Angesichts der Tatsache, dass es mittlerweile 31 Kanzleien mit insgesamt 43 beim Bundesgerichtshof zugelassenen Rechtsanwälten gibt, genügt dies nicht, um die Bestellung eines Notanwalts zu rechtfertigen (vgl. Senatsbeschlüsse vom 13. Dezember 2011 - VI ZA 40/11, DAR 2012, 144 ; vom 10. September 2012 - VI ZB 40/12, [...] Rn. 2; BGH, Beschlüsse vom 16. Februar 2004 - IV ZR 290/03, NJW-RR 2004, 864 ; vom 18. Dezember 2014 - IX ZA 37/14, [...] Rn. 2; vom 24. November 2016 - III ZA 22/16, [...] Rn. 3; jeweils mwN).

Vorinstanz: LG Ulm, vom 02.03.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 229/14
Vorinstanz: OLG Stuttgart, vom 11.04.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 35/16